Als Führungstandem zu besseren Ergebnissen?

Stell dir vor, du könntest die Spitzenposition in deinem Unternehmen teilen und trotzdem die Welt verändern.

Klingt wie ein Märchen? Falsch gedacht!

Die Tandem-Führung – zwei Personen teilen sich eine Führungsposition – wird derzeit als der neueste Schrei im Management gehandelt.

Aber Moment mal, das ist alles andere als neu! Schon mal von Meyer & Sohn oder Schmidt & Schneider gehört? Genau. Doppelspitzen sind keine Erfindung des 21. Jahrhunderts, sondern haben Tradition.

Joint Leadership, Topsharing, Tandem-Führung und Co. – Buzzword Alarm?

Bei all den Begriffen kann einem schwindelig werden. Lass dich davon nicht verwirren. Joint Leadership ist ein echter Game-Changer, der das Potenzial hat, eingestaubte Führungsstrukturen ordentlich durchzuschütteln und die Unternehmensführung effizienter zu machen.

Der Kern: Was ist eigentlich „Topsharing“?

Kurz gesagt: Beim Topsharing teilen sich zwei oder mehrere Personen eine Spitzenposition. Das kann in Teilzeit passieren, aber an der Unternehmensspitze arbeiten beide häufig in Vollzeit. Das bekannteste Modell ist die Doppelspitze. Ich sage dir: Es hat viele Vorteile, aber es ist kein Zauberstab, der alle Probleme löst.

Übrigens, Topsharing kann Führungskräften auch mehr Freiheit geben. Beispiel gefällig? Marcus Diekmann war gleichzeitig Teilzeitvorstand bei Peek & Cloppenburg und Rose Bikes, und hat nebenbei seine Selbstständigkeit vorangetrieben. Hut ab!

Tandem-Führung: Ein altbekanntes Modell mit Zukunft

Medien behaupten, dass Topsharing der neueste Trend ist. Aber seien wir ehrlich: Führungstandems sind so alt wie das Rad. Siehst du dich mal in deinem Stadtbranchenbuch um oder schlenderst durchs Gewerbegebiet, wirst du feststellen, dass viele Unternehmen seit Jahrzehnten auf Doppelspitzen setzen. Vor allem Mittelständler machen das schon lange. Und jetzt fangen auch die Konzerne an, das Potenzial zu erkennen. BMW plant bis 2025 sage und schreibe 50 Führungstandems. Warum? Weil es funktioniert.

Führung mit Doppelspitze – Pro und Contra

Natürlich gibt es für und wider. Bevor du in die Doppelspitze stürzt, solltest du gründlich abwägen.

Gemeinsam statt einsam: Die 5 Vorteile von Führungstandems

1. Doppelte Erfahrung:

Zwei Köpfe sind besser als einer. Jeder bringt eigene Kompetenzen und Erfahrungen mit – das führt zu besseren Entscheidungen.

2. Kollege und Sparringspartner:

Ein Tandempartner, dem du vertraust, ist Gold wert. Unterschiedliche Alters- und Erfahrungslevel können echte Innovationskraft freisetzen.

3. Bessere Work-Life-Balance:

Top-Manager arbeiten oft unendlich viele Stunden. Ein Tandem teilt die Last und ermöglicht echte Entlastung.

4. Gegen den Führungskräftemangel:

Die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie macht Führungsrollen attraktiver, besonders für jüngere Leute. Ein Segen für alle Eltern!

5. Führen durch Vorbild:

Als Führungstandem zeigt ihr, dass Teamarbeit und Kooperation nicht nur leere Worte sind. Das motiviert die gesamte Belegschaft.

Fallbeispiel: Interne Rückendeckung dank „verdecktem“ Topsharing

Ein Beispiel aus meiner Coaching-Praxis: Eine Klientin wurde zur Top-Führungskraft befördert. Sie wusste, dass sie die Herausforderungen am besten im Team bewältigt. Also holte sie sich zwei Top-Leute in ihren kleinen „Führungskreis“. Nach außen blieb sie die Chefin, nach innen lief alles über Teamarbeit. Das Ergebnis? Mehr blind spots entdeckt, stärkere Zusammengehörigkeit und ein echter Motivationsschub für die Mitarbeiter.

Herausforderungen von Joint Leadership

Natürlich gibt es auch Nachteile. Zwei Top-Manager kosten Geld. Arbeiten sie in Teilzeit, erfordert das herausragende Fähigkeiten in Delegation und Priorisierung.

Eine Doppelspitze muss harmonieren, sonst gibt es Zoff. Verantwortlichkeiten müssen klar verteilt sein, sonst droht Chaos. Wolfgang Krupp von Trigema hat es auf den Punkt gebracht: „Eine Doppelspitze wird es nicht geben. Verantwortlichkeiten müssen klar verteilt sein.“

Tandempartner-Position in Aussicht? Nicht vorschnell zusagen!

Man sollte meinen, dass Tandempositionen gut durchdacht vergeben werden. Denkste! Oft spielen unausgereifte Führungsideen oder Machtspielchen eine Rolle. Skepsis ist angebracht, besonders wenn der Partner nicht aus deinem engsten Kreis stammt.

Meine 4 Tipps für Top-Manager

1. Kein Mikromanager:

Dein Partner muss delegieren können. Frag dein Netzwerk nach seiner Fähigkeit, Dinge loszulassen. Du brauchst einen Teamplayer.

2. Blender und Narzissten erkennen:

Entlastung kannst du von solchen Persönlichkeiten nicht erwarten. Erkenne sie rechtzeitig.

3. Verlässlichkeit:

Verstehe die Motive deines Partners. Genau beobachten und im Netzwerk nachhaken hilft.

4. Ego vs. Unternehmensinteresse:

Frag dich bei Konflikten immer: Geht es hier um Egos oder das Wohl des Unternehmens?

Ein Tandempartner mit versteckten Agenden kann dein Leben zur Hölle machen und dem Unternehmen schaden. Also, keine voreiligen Zusagen!

Was du vom Kolkraben lernen kannst

Vertraue nur, wenn getestet. Wie der Kolkrabe: Teste dein Gegenüber systematisch. Stiehlt er das Futter, ist er raus!

Fazit: Erfolgreiches Topsharing erfordert den Blick ins Detail

Jedes Unternehmen ist anders. Für das eine ist ein Führungstandem der Weg zum Erfolg, für das andere der Anfang vom Chaos. Prüfe genau, ob das Modell zu deinem Unternehmen passt und ob du deinem Partner vertrauen kannst. Eine von Misstrauen und Konkurrenz geprägte Doppelspitze wird teuer – für dich und das Unternehmen.

Herzliche Grüße

PS: Du möchtest in Deinem Unternehmen ein Führungstandem einführen oder wurdest selbst für eine Position im Topsharing-Modell angefragt? Dann kontaktiere mich unter office@danielahuber.de – und wir erarbeiten gemeinsam Potenziale, Risiken und Best Practice!