Als Führungskraft Schwäche zeigen
Heute möchte ich ein heikles Thema ansprechen: Solltest du als Führungskraft besser keine Schwäche zeigen? Oder anders gefragt: Darfst du Schwäche zeigen? Am Ende dieses Artikels wirst du wissen, wie und wann eine Führungskraft Schwächen zeigen darf. Du erfährst, wann deine Schwäche eine Stärke werden kann, wann es wichtig ist, Unsicherheit und Verletzlichkeit zu zeigen, und wann es besser ist, deine Schwäche für dich zu behalten.
Vorgeschichte: Warum „Schwäche“ für Führungskräfte wichtig ist …
Vor kurzem erhielt ich eine interessante Anfrage: „Was fällt dir zu der Frage ein: Dürfen Führungskräfte Schwäche zeigen?“ Als Expertin wurde ich um meine Meinung gebeten und fand die Frage so spannend, dass ich sofort an die Antwort ging. Dabei kamen mir verschiedene Unterfragen und Antworten in den Sinn, die ich gerne mit dir teilen möchte.
Eine Frage, fünf Nuancen: Darf ich als Führungskraft Schwäche zeigen?
Die Frage „Dürfen Führungskräfte Schwäche zeigen?“ lässt sich auf unterschiedliche Weisen beantworten, abhängig davon, was mit „Schwäche“ im Zusammenhang mit Führungskräften gemeint ist. Hier sind fünf verschiedene Perspektiven:
1. Darf ich Gefühle zeigen?
Verstehe ich darunter, ob ich Gefühle zeigen darf und menschlich sein darf, dann lautet meine Antwort: JA – bitte zeige deine Gefühle und Emotionen, auch und besonders in den Top-Ebenen.
Vor einigen Jahren durfte ich ein Unternehmen begleiten, das kurz vor dem Zusammenbruch stand. Die 10 Gesellschafter und Geschäftsführer hatten über 15 Jahre bei Problemen nur über „operative Lösungen“ gesprochen, aber nie über persönliche Gefühle. Nachdem sie einen offenen Umgang gefunden hatten, stand dem Unternehmenserfolg nichts mehr im Weg.
Wie oft zeigst du deine echten Emotionen bei der Arbeit? Könnte ein offenerer Umgang mit deinen Gefühlen deinem Team helfen, dich besser zu verstehen und zu unterstützen?
2. Darf ich Verletzlichkeit zeigen?
Verletzlichkeit zu zeigen, kann eine große Stärke sein, aber es hängt vom Kontext ab. Stell dir vor, du bist am Nordpol und läufst nackt herum – das würde dich gefährden. In einem vertrauten Umfeld wie einem FKK-Strand fühlst du dich jedoch sicher.
In welchen beruflichen Situationen fühlst du dich sicher genug, um deine Verletzlichkeit zu zeigen? Welche Umgebungen und Menschen schaffen dieses Gefühl von Sicherheit für dich?
3. Darf ich Empfindsamkeit oder Feinfühligkeit zeigen?
Öffne dich schrittweise und baue langsam Vertrauen auf. Je mehr „Basis“ du entwickelt hast, desto leichter wird es dir fallen, deine Schwäche zu zeigen, ohne Angst vor Verletzungen zu haben.
Wie baust du Vertrauen in deinem Team auf? Gibt es jemanden, dem du deine sensiblen Seiten anvertrauen kannst?
4. Darf ich meine „Nichtstärke“ zeigen?
Niemand kann alles perfekt. Es ist wichtig, dass du deine Stärken und Nichtstärken kennst und entsprechend damit umgehst.
Kennst du deine Nichtstärken und hast du Strategien, um damit umzugehen? Wie gehst du damit um, wenn du auf etwas stößt, das nicht deine Stärke ist?
5. Darf ich Ängstlichkeit und Unsicherheit zeigen?
In Krisenzeiten ist es besonders wichtig, authentisch zu bleiben. Zeige deine Unsicherheit, aber sei auch präsent und transparent.
Wie gehst du mit deiner eigenen Unsicherheit um? Welche Maßnahmen ergreifst du, um in unsicheren Zeiten Vertrauen aufzubauen?
Warum Helden schlechte Vorgesetzte sind
Die Helden in Führungsetagen, die einfache Lösungen propagieren und Andersdenkende abwerten, sind oft selbst unsicher. Diese Selbstüberschätzung ist eine unbewusste „Angstabwehr“. Möchtest du wirklich einem solchen Helden dein Vertrauen schenken?
Von vermeintlich Schwachen
Die wahren Helden sind diejenigen, die Fakten klar benennen und daraus das Beste machen. Während der Corona-Krise haben wir in meinen Executive Coachings oft darüber gesprochen, wie man ehrlich und menschlich bleibt, ohne falsche Versprechungen zu machen.
Wie Schwäche zeigen in Krisenzeiten zur wahren Stärke wird
Gerade in Krisenzeiten ist es eine echte Stärke, Mensch zu bleiben und Schwäche zu zeigen. Sei präsent, transparent und offen. Beziehe dein Team in die Lösungsfindung mit ein und halte dein Wort.
Wie kannst du in Krisenzeiten authentisch bleiben und trotzdem stark führen? Welche Schritte kannst du unternehmen, um Vertrauen in deinem Team aufzubauen und zu halten?
2 Bestärkende Fallbeispiele: Als Top-Managerin Schwäche zeigen
1. Schwäche zu zeigen ist (wahre) Stärke
Ein Klientin von mir, Deutschland-Chefin eines Top-Beratungsunternehmens, zeigte während der Krise Menschlichkeit und Transparenz. Sie versprach keine Entlassungen und kommunizierte offen und regelmäßig mit seinem Team. Das Ergebnis: kein Mitarbeiter musste gehen, und das Unternehmen ist gestärkt aus der Krise hervorgegangen.
2. Wie mein Klient aus dem Top-Management als Führungskraft Schwäche zeigt
Eine andere Klientin testet ihe Umfeld Schritt für Schritt, bevor sie ihre Schwächen offenbart. Sie beobachtet die Reaktionen auf kleine, unverfängliche Schwächen, um zu sehen, wem sie vertrauen kann.
Hast du dich in diesen Geschichten wiedererkannt? Möchtest du herausfinden, wie du authentisch bleiben und deine Schwächen als Stärke nutzen kannst? Dann lade ich dich herzlich ein, ein Kennenlern-Gespräch mit mir zu vereinbaren. Gemeinsam finden wir heraus, wie du diese Herausforderungen meistern kannst. Besuche meine Website www.danielahuber.de und sichere dir deinen Gesprächstermin. Ich freue mich darauf, dich auf deinem Weg zu begleiten!